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Nach dem grossen Feuer Es war das Jahr 1867,als es aus einem Haus in der Schmiedestrasse qualmte. "Feuer ! Wir müssen das Ehepaar retten ! " ... " Endlich ! Wir haben das Feuer gelöscht . Aber wo ist das Ehepaar ? " Das Ehepaar war spurlos verschwunden . 2000 "War das wirklich so ? " fragst du deinen Großvater , der dir gerade erzählte , was mit dem alten Haus der Schmiedestrasse, in dem er jetzt wohnte, schon alles passiert war . "Ja ", sagt dein Großvater, " du kannst dich überzeugen ." " Wie denn ? " fragst du . Dein Großvater führt dich in den Hof des Hauses und zeigt auf das Dach. Es war alt und man konnte erkennen , dass es früher einmal gebrannt hat . Am Abend sagt dir Großvater gute Nacht und du schläfst ein . Doch mitten in der Nacht hörst du ein seltsames Geräusch . Es kam vom Dachboden über dir . Es war ein Schritt und dann das Geräusch als würde etwas hinterherschleifen . Zuerst denkst du, es wäre nur Großvater , aber dann hast du richtig Angst . Dieser Schritt ! Schließlich überwältigt dich die Müdigkeit und du schläfst ein . Am nächsten Morgen erzählst du alles deinem Großvater . " Ja ja . Man sagt sich , da oben wäre der Mann des Ehepaars, von dem ich dir gestern erzählt habe und er wäre zwar mit einem Holzbein, aber mit seinem Leben davongekommen." Normalerweise glaubst du so etwas nicht, aber du hast es ja schließlich gehört. Dann, am Abend liegst du sehr unruhig in deinem Bett. du hast Angst, große Angst. Dieses Schrittgeräusch könnte dich wahnsinnig machen ! Aber schließlich nimmst du allen Mut zusammen,
ziehst dir Schuhe und einen Pullover an und öffnest vorsichtig die Tür . Der Flur war dunkel , du
kannst nichts sehen . Eine Weile spielst du mit dem Gedanken, eine Kerze anzuzünden , aber diese
Idee schlägst du dir sofort
wieder aus dem Kopf, denn falls der alte Mann noch lebte , würde er bestimmt etwas gegen Feuer haben
. Langsam , g a n z l a n g s a m gehst du den Dachboden entlang . Und da war sie : die Stelle an der der Dachboden gebrannt
hat . Die Angst steigt in dir immer höher und höher . Doch du gehst weiter . Du wolltest dem
Geheimnis auf die Schliche kommen. Es kam genau aus der Ecke in der es schon einmal gebrannt hatte . Und da siehst du ihn : Den Mann mit dem Holzbein ! Du besitzt nun keinen Mut mehr und ohne dass du es verhindern kannst, musst du schreien . Nicht eine Sekunde später rennst du die Treppe hinab und stürmst in dein Zimmer . Nun war auch Großvater wach und kam herbei . " Hast du schlecht geträumt " fragte er . " Nnnein , iiich wwaar auauf dddem Daachbbbodden " stotterst du . " Ach ! " sagte Großvater " Das war nur ein böser Traum ! " " Aber der Mann mit dem Holzbein ! " probierst du es noch einmal . " Glaub bloß nicht alles was die Menschen sagen ! " erwiderte Großvater "Aber ... " " Kein aber ! Das war ein böser Traum und jetzt ist Schluss ! " Keine Chance ! Großvater glaubt dir nicht . Aber es gab ihn wirklich: Den alten Mann mit dem Holzbein! Am nächsten Morgen kaufst du ein Buch über Geister (Nur für den Fall dass der alte Mann ein Geist war). " Interessant " Schon auf der ersten Seite stand etwas Wissenswertes . Jetzt verstehst du warum der alte Mann noch auf dem Dachboden " herumgeistert. In dem Buch stand, dass alle Geister, bevor sie "in den Himmel" kommen, 3 Wochen Zeit haben, alle alten Erinnerungen einzusammeln und mitzunehmen. Wenn in diesen 3 Wochen ein Foto oder ein Gemälde von dem Geist gemacht wird, bleibt er so lange an dem Ort, wo er gestorben ist, bis das Gemälde oder Foto zerstört ist. Dir war klar: irgendjemand hatte den alten Mann fotografiert. Doch wer wohnte nach dem Ehepaar in diesem Haus? Deine Ururgroßmutter! Am Abend überlegst du, wie du an das Foto herankommen könntest. Großvater glaubt dir nicht und Ururgroßmutter lebt nicht mehr. Der Einzige der was von dem Foto wusste, war der Geist selbst (und natürlich du). Du musstest den Geist noch einmal sehen, koste es was es wolle! Also öffnest du die Tür und trittst in den Flur. Die Angst war kaum auszuhalten, doch du gehst weiter. Es war so weit; du standest genau vor der Tür zum Dachboden. Du holst noch einmal Luft und öffnest die Tür, doch ehe du wieder ausatmen kannst, erblickst du etwas Schreckliches: der alte Mann stand mit einer fürchterlich scharfen Axt in der Hand neben dir. Du schreist auf und rennst so schnell du kannst. Doch vor lauter Angst läufst du in die falsche Richtung und bist schließlich in einer Ecke des Dachbodens gefangen. Der alte Mann hinkt auf dich zu und schwänkt die Axt. Du sagst: "Ich tue dir nichts, ich will dir nur helfen." Pech gehabt! Wahrscheinlich kann dich der Geist nicht verstehen. Er kam immer näher, holt aus und hackt dir den Kopf ab. Das Blut spritzt und bedeckt die Wand mit einer hässlichen roten Farbe . Du öffnetest die Augen und sahst, dass du ganz gemütlich (oder ungemütlich) in deinem Bett liegst. Es war nur ein Traum! Du lachst vor Begeisterung. Zur Sicherheit fasst du dir an den Kopf: er war noch dran! Du bist überglücklich, dass es nur ein Traum war. Am Morgen machst du dich auf die Suche nach dem Foto. Als Großvater beim Einkaufen ist, gehst du vorsichtig in sein Arbeitszimmer. Zuerst schaust du in den Schreibtisch: Aktenstapel, Briefe, Zeitschriften und anderer Quatsch war dort vorzufinden, aber Fotos gab es nicht. Auch im Schrank wirst du nicht fündig. Du schaust überall nach. Sogar im Papierkorb und hinter den Bildern die an der Wand hingen. Gerade als du unter dem Bett nachschauen willst, hörst du wie die Haustür zufällt und wie Schritte die Treppe hocheilen. Schnell versteckst du dich hinter dem Schrank und schon geht die Tür auf. Großvater kommt herein und setzt sich an den Schreibtisch . Er hebt den Telefonhörer ab und wählt eine Nummer . " Hallo , ich bin`s , Willhelm ! " sagt dein Großvater . -kurze pause - Offenbar spricht jetzt der oder die Jenige am anderen Ende der Leitung . Nun redet Großvater wieder : "Nein, krank bin ich nicht, mir geht's gut . Aber meine Enkelin, du weißt schon, sie war auf dem Dachboden und hat den Geist gesehen ! Ich war bei ihr und habe ihr ausgeredet, daß es den Geist gibt, aber sie glaubt mir nicht. Bald wird sie wieder auf den Dachboden gehen, und dann erfährt sie vielleicht auch von dem Foto ! Und so gutmütig wie sie ist, wird sie bestimmt das Foto suchen, um den Geist zu retten ! Und dann haben wir keinen Beweis mehr, daß es Geister wirklich gibt !" Und wieder war kurz Stille. "Naja", sagte Großvater dann, "zur Zeit habe ich das Foto in meinem Arbeitszimmer." Nach der wieder kommenden kurzen Stille sagte Großvater: "Was ?! Wie denn abschaffen ? Na ich weiss auch nicht. Auf jeden Fall kommst du morgen und holst das Foto bevor meine Enkelin es findet !" Großvater legt auf und geht in die Küche, um Mittagessen zu machen. Du trittst hinter dem Schrank hervor. Die Angst sitzt dir in allen Gliedern. Zum Glück hatte Großvater dich nicht entdeckt, denn eigentlich darfst du ja nicht in sein Zimmer. So schnell du kannst verläßt du den Raum. Als du am Abend im Bett liegst, hörst du schon wieder diesen Schritt. Geplagt von Angst schleichst du leise, ganz, ganz leise in Großvaters Zimmer. Er liegt in seinem Bett und schnarcht: "chrrrrr, pssss, chrrrr, pssss!" Auf Zehenspitzen machst du dich auf die Suche nach dem Foto. Es muss irgendwo sein, das hatte Großvater am Telefon gesagt. Wo hattest du noch nicht geguckt ? Unter dem Bett ! " Oh nein, das darf doch nicht wahr sein !" Sagst du dir. Aber es ist wahr. Leider ! Na okay, denkst du. Ich tue es! Und so robbst du unter das Bett von Großvater. Du schaust erst nach rechts und dann nach links ----- nichts. Mühevoll drehst du dich mit dem Kopf nach oben gerichtet um. Nun liegst du auf dem Rücken. Über dir dreht sich Großvater gerade. Da bemerkst du, daß hinter einer Latte etwas klemmt. Du sahst es dir genau an. Es war ... das Foto ! Ja, du hast es gefunden. Du musst nur noch auf den Dachboden und das Foto zerreißen. Aber du hast dich zu früh gefreut. Oh weia ! Du steckst unter dem Bett fest ! Wie du dich drehst und wendest, du bleibst stecken. Großvater murmelt etwas. Du hoffst, er hört dich nicht, aber es war zu spät. Er stand auf und ging .............. aufs Klo. Du bist überglücklich, er hatte dich nicht gehört ! Weil Großvater von dem Bett gegangen war, kannst du nun problemlos wieder hervorkommen und hast auch genug Zeit, aus dem Zimmer zu gehen und auch wieder in dein Zimmer zu schleichen. Als du gerade die Tür deines Zimmers zumachst war gerade noch eine Sekunde Zeit, bis die Tür der Toilette aufging und Großvater hinauskam. Du bist so nervös, daß du vergessen hast, wie man den Geist nun befreien musste. Also gehst du noch einmal aus dem Zimmer. Vor der Dachbodentreppe bleibst du stehen, dein Mut verläßt dich langsam und irgendwie hast du vielmehr Angst als jemals zuvor. Als du deine Hand auf den Türgriff legst, schiessen dir alle möglichen Gedanken durch den Kopf: Wie der Geist mit der fürchterlichen spitzen Axt in der Hand auf dich zukam, und dann das Bild, wie dein Kopf weg war und überall Blut an dir herunter lief und .... Dein Herz schlägt so laut ,daß du denkst, es würde im ganzen Haus zu hören sein. Doch trotz der Angst machst du deine Augen zu und öffnest die Tür. Als du deine Augen wieder aufschlägst, siehst du zu deinem Glück, daß der alte Mann mit dem Holzbein nicht mit sehr spitzer Axt in der Hand dastand. Du stellst dich aufrecht hin und fragst nun den Geist, wie du das Foto zerstören sollst. Der Geist macht mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung Fenster. Du siehst hinaus und du siehst den Mond - es war fast Vollmond. Der Geist malt mit seinem Zeigefinger einen Kreis in die Luft. Sofort hast du ihn verstanden. Er meint, daß du in der Vollmondnacht das Foto zerreißen musstest. Na toll ! Erst in der Nacht des Vollmondes. Bis dahin waren noch vier Tage Zeit ! Das geht doch nicht, du konntest das Foto doch nicht noch so lange bei dir behalten, das würde Großvater doch bestimmt merken. Aber es half alles nichts, du musstest warten. Es waren schon drei Tage vergangen, und zu deinem Glück hatte Großvater noch nicht gemerkt, daß das Foto nicht mehr an seinem alten Platz ist. Am vierten Tag wirst du immer aufgeregter, doch als Großvater beim Schlafengehen wieder nicht mitbekam, daß das Foto weg ist, bist du beruhigt. Also gehst du wie an den letzten Abenden gleich mit Sachen ins Bett. Als die Glocken halb elf schlagen, machst du dich auf den Weg zum Dachboden. Heute ist deine Angst nicht so groß, denn du weist, daß dir der Geist ja nichts tut. Doch trotzdem zögerst du mit dem Türaufmachen. Dann tust du es trotzdem und es geht alles ganz schnell: du kommst auf den Dachboden und stellst dich in die Mitte. Dort wartest du, bis die Glocken elf mal schlagen und dann zerreisst du das Foto in viele Einzelteile. Da kommt eine alte Frau, faßt ihren Mann an der Hand und zieht ihn zu sich. Dann bedanken sich die beiden und drehen sich schneller, schneller und schneller und dann sind sie weg. Du bist froh, weil es ihnen jetzt bestimmt besser geht.
Ende |
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Die Geschichte ist schon ziemlich lang, druckt Sie euch einfach aus.
Wem ein paar schöne Illustrationen einfallen, der soll sich nicht scheuen diese bei uns in der
Redaktion abzugeben - vielleicht findet ihr eure Bilder dann auf dieser Seite. Ihr schreibt auch
Geschichten ? -- her damit (bitte vorher mit Computer abschreiben ---- lassen ) |
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